Aktuelles

Die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW (MeDiF-NRW) veröffentlicht ersten Jahresbericht zu Diskriminierungsdynamiken im Amateur*innen- und Profifußball auf NRW-Landesebene

Seit dem 01.07.2022 ist die Meldung von Diskriminierungsvorfällen im Fußball über das Meldeportal von MeDiF-NRW (www.medif-nrw.de) möglich. Die eingehenden Vorfälle werden nach wissenschaftlichen Standards dokumentiert und ausgewertet. Im Vordergrund steht die Sichtbarmachung von Diskriminierung, die systematische Erfassung sowie die darauf aufbauende Entwicklung von antidiskriminierenden Handlungskonzepten und Interventionsstrategien, die Betroffenen und im Fußball aktiven Akteur*innen zugutekommen. Im nun veröffentlichten Jahresbericht der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW werden insgesamt 543 Meldungen ausgewertet, die im Jahr 2022 (bis 30.11.2022) bei MeDiF-NRW eingegangen sind. Aktuell verzeichnet die Meldestelle insgesamt mehr als 900 Meldungen über diskriminierende Vorfälle im Fußball in NRW (Juni 2023) .

Der Fußballsport ist eine populärkulturelle und soziale Arena, die von diversen Akteur*innen stets mit der Metapher „Brennglas der Gesellschaft“ versehen wird. Damit ist gemeint, dass sich im Stadion, auf den Fußballplätzen von Amateur*innenvereinen, in der Eckkneipe, beim Public Viewing und auf Social Media soziale Prozesse und Phänomene in intensivierter Form beobachten lassen, die auch in der Gesamtgesellschaft existieren. Zudem bietet der Fußball eine spezifische Gelegenheitsstruktur, die Diskriminierung von „fremd“ oder „anders“ gelabelten Personen befördert.
Das klare Ziel von MeDiF-NRW: Eine Fußballkultur, in der Diskriminierung keinen Platz mehr hat!

Im nun publizierten Jahresbericht der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW wird die Auswertung der im Jahr 2022 eingegangenen Meldungen präsentiert. Ein Fokus liegt ebenfalls auf der Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Antidiskriminierungsarbeit im Fußball. Nicht zuletzt kommt dem breit gefächerten Netzwerk der Akteur*innen aus den verschiedensten Bereichen im Fußball eine besondere Bedeutung zu. Eine Erkenntnis wird im Jahresbericht mehr als deutlich: Die Annahme, dass es sich bei Diskriminierungen im Fußball um Einzelfälle handelt, wird durch die evidenzbasierten Ergebnisse von MeDiF-NRW widerlegt.

 PM MeDiF-NRW Jahresbericht 2022 (final)

MeDiF-NRW Jahresbericht 2022 final


Fachtagung: FUSSBALL – (M)EINE SUCHT? Substanzkonsum, Rausch & Ekstase inFußballfanszenen


MeDiF-NRW: Workshop in der Volkshochschule Bochum zum Anschlag in Solingen 1993

In der Bochumer Volkshochschule bietet die Meldestelle für Diskriminierung in NRW am Dienstag, 30. Mai, von 18 bis 20:30 Uhr den entgeltfreien Workshop „Solingen 93: Antirassismusarbeit, Demokratieförderung und Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft“ (Kursnummer G13004) an. Dr. David Johannes Berchem betrachtet den rassistisch motivierten Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç in Solingen vor 30 Jahren, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen. Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit Rassismuskritik und entwickeln antidiskriminierende Handlungsoptionen sowie Interventions- und Empowermentstrategien für die alltägliche Praxis. Interessierte können sich unter www.vhs-bochum.de oder telefonisch unter 0234 910 – 15 55 anmelden.


Sommerferienfreizeit für jugendliche Fußballfans am Lippesee bei Paderborn – all gender welcome!

Auch im Jahr 2023 fahren wir in den Sommerferien wieder zum Fancamp an den Lippesee, Interessierte können sich gerne bei der LAG oder den angeschlossenen Standorten melden, wir freuen uns auf Euch!


Fast im Knast?! – Stellungnahme zu Vorladungen der Karlsruher Fanprojekt-Mitarbeitenden

Ein Zeugnisverweigerungsrecht für die Soziale Arbeit ist dringend notwendig, wie ein aktueller Fall in Karlsruhe zeigt. Dort sehen sich die Mitarbeiter*innen des Fanprojektes Karlsruhe momentan einer beruflich wie privat extrem belastenden Situation ausgesetzt. Fanprojekte arbeiten im Rahmen des NKSS (Nationales Konzept Sport und Sicherheit) und leisten in Fanszenen Soziale Arbeit auf Grundlage der §§ 11 & 13 des SGB VIII.
Im Nachgang der Geschehnisse beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli am 17. Spieltag gelang es den Karlsruher Mitarbeiter*innen, intensive Reflexionsprozesse zu begleiten, Aufarbeitung zu ermöglichen und Konfliktparteien an einen Tisch zu bringen, um Versöhnung zu ermöglichen und Verhaltensänderungen anzustoßen. Dies alles war nur möglich, weil die Mitarbeiter*innen durch gute Soziale Arbeit über Jahre ein besonderes Vertrauensverhältnis zu den Fanszenen aufgebaut haben. Dies ist ihr gesellschaftlicher Auftrag – dessen vorbildhafte Erfüllung hier nun zum Grund wird, dass sie momentan einer zeugenschaftlichen Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ausgesetzt sind. Preisgegeben werden sollen Inhalte aus den Gesprächen im Nachgang des Spieltages, die durch ein besonderes Vertrauen geprägt und überhaupt nur dadurch möglich waren. (mehr …)


Klausurtagung der Fanprojekte NRW in Köln

Einmal jährlich treffen sich die sozialpädagogischen Fanprojekte aus Nordrhein-Westfalen zur Klausurtagung. Diese fand in diesem Jahr zum ersten Mal in Köln in Kooperation mit dem Kölner Fanprojekt statt, Tagungsort war die Pattenhalle der Jugendhilfe Köln e.V. in Köln-Ehrenfeld. Neben zwei vertiefenden Workshops am ersten Tag zu den Themen „Umgang mit schwierigen Menschen und Situationen“ und „Entwicklung von Gewalt – neue Formen, alte Muster“ stand an Tag 2 die turnusmäßige Netzwerktagung an, bei der diesmal die Sprecher*innenposten in der BAG-West neu gewählt wurden. Markus Mau vom Schalker Fanprojekt und Benjamin Belhadj vom Fanprojekt Düsseldorf scheiden nach langer ehrenamtlicher Sprechertätigkeit aus, stellvertretend für alle angeschlossenen Standorte danken wir für die geleistete Arbeit, die zahlreichen Impulse und die Weiterentwicklung der sozialpädagogischen Fanarbeit in NRW. Zugleich begrüßen wir das neue Sprecher*innenduo aus Dortmund und Bochum, bestehend aus Stella Schrey und Florian Kovatsch, wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.


Fanprojekt Aaachen: Erfolgreicher Auftakt der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“

Am 20.03.2023 eröffneten das Fanprojekt Aachen mit dem Kommunalen Integrationszentrum, der VHS Nordkreis Aachen und dem Integrationsrat der Stadt Alsdorf die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ im Kultur- und Bildungszentrum Alsdorf (kurz: KuBiZ). Nach Grußworten des Stellvertretenden Bürgermeisters Friedhelm Krämer und des Dezernenten der StädteRegion Dr. Michael Ziemons widmete sich Dr. David Berchem in seinem Vortrag „Brennglas der Gesellschaft? Diskriminierung und Ausgrenzung im Fußball.“ alltäglichen Formen der Diskriminierung und diversen Phänomenen der Ungleichbehandlung im Volkssport Nr.1. Aufbauend auf der Einordnung des Begriffs führte der Projektleiter der „Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW“ (kurz: MeDiF-NRW) und Lehrbeauftragte der Ruhr-Universität Bochum nicht nur zahlreiche Fallbeispiele von Rassismus, Antisemitismus und Sexismus an, sondern zeigte auch Gegenstrategien und Handlungskonzepte auf. Zahlreiche Fragen aus dem Publikum und eine abschließende Diskussion rundeten den aufschlussreichen Vortrag ab.

Dr. David Berchem, Projektleiter der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW

Dr. David Berchem, Projektleiter der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW

Noch bis zum 31.03.2023 können sich Interessierte die vom Kölner Fanprojekt konzipierte Wanderausstellung „Flucht, Migration, Fußball“ im KuBiZ anschauen. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte von Fußball und Migration, bietet biographische Einblicke und geht den Ursachen nach, warum Menschen aus ihrer Heimat fliehen, wie sie nach Europa kommen und wie die Bedingungen in ihren Herkunftsländern sind. Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ dauern in diesem Jahr bis zum 02.04. an. Das Programm der StädteRegion Aachen wird durch Veranstaltungen ihrer Kooperationspartner*innen an verschiedenen Orten in der Region bereichert.


Feministische Aktionswochen vom 7. – 31.3.2023 in Bochum

Auch in diesem Jahr beteiligen wir uns wieder an den Feministischen Aktionswochen in Bochum. Am 12.03. zeigen wir von 17.00 – 20.00 Uhr in Propsteikirche St. Peter & Paul (Untere Markstraße 9) die Ausstellung „Nichts war vergeblich.Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.“ Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos sowie barrierefrei möglich.

Die Ausstellung “Nichts war vergeblich” würdigt den Mut von Frauen, die sich gegen den Terror des NS-Systems stellten. 18 Biographien machen deutlich, auf welch’ vielfältige Weise Frauen dem Regime die Gefolgschaft verweigerten. Sie verfassten und verteilten Flugblätter, sie boten Verfolgten Unterschlupf, sie klärten im Ausland über das Unrecht in Deutschland auf. Immer folgten sie ihrem Gewissen – und setzten damit ihr Leben aufs Spiel. Der Anteil dieser Frauen im Kampf gegen den NS-Staat ist in der Öffentlichkeit noch immer wenig bekannt.

Eine Vertiefungsstation widmet sich darüber hinaus dem Thema “Kommunikation im Widerstand” und stellt dar, wie Flugblätter und illegale Schriften im Widerstand produziert und verbreitet wurden. Es ist auch möglich Gegenstände und Handarbeiten zu zeigen, die von Frauen während ihrer Inhaftierung angefertigt wurden. Der Ausstellungskatalog kann im Shop bestellt werden, wird aber auch vor Ort einsehbar sein.

 


Bericht zum Workshop und Vernetzungstreffen „Für mehr Vielfalt: Historisch-politische Bildung rund um den Fußball“ am 3.-4.12.2022

Am 3 und 4. Dezember 2022 fand in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme das Vernetzungstreffen „Für mehr Vielfalt: Historisch-politische Bildung rund um den Fußball“ in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen, der LAG Fanprojekte NRW, der Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ sowie einzelnen Wissenschaftler*innen und politischen Bildner*innen statt. Die Idee für diese Veranstaltung entstand im Dezember 2021 bei einem ersten Online-Vernetzungstreffen zwischen Fanprojekten, Gedenkstätten und Initiativen, die historisch-politische Bildungsprojekte durchführen oder dies gern tun möchten. Ziel des Präsenz-Vernetzungstreffens war es, sich durch Workshops und andere Formate zum Thema „Vielfalt“ auszutauschen und gemeinsam danach zu fragen, wie wir unsere Bildungsangebote für vielfältige Zielgruppen zugänglicher machen können.Nach der Begrüßung durch Susann Lewerenz (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) und einer kurzen Einführung durch Patrick Arnold (LAG Fanprojekte NRW) konnten sich die 34 Teilnehmenden zunächst bei einem „Markt der Möglichkeiten“ über verschiedene Projekte im Themenfeld informieren und sich untereinander austauschen und vernetzen. Vorgestellt wurden das Projekt „Zusammen1 – Für das, was uns verbindet“ von MAKKABI Deutschland (Mortimer Berger), die Meldestelle Diskriminierung Fußball NRW (Patrick Arnold), die Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Juden im deutschen Fußball“ sowie der in der KZ-Gedenkstätte Dachau angebotene Rundgang „Fußball im Konzentrationslager“ von „!Nie wieder“ (Klaus Schultz), verschiedene Aktivitäten von Fortuna Düsseldorf gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus und für Diversität im Fußball (Tom Koster), die Ausstellung „Ins rechte Licht gerückt – Der Einfluss von rechts auf die HSV-Fanszene der 1980er Jahre“ des HSV-Museums (Paula Scholz) sowie die Ausstellung „FC St. Pauli: Lebenswege 1933–45“ des FC St. Pauli Museums (Fabian Fritz). (mehr …)


Fanprojekte präsentieren die 7. Fußballkulturtage NRW

Fußball ist mehr als Bratwurst, Bier und Torjubel – im Rahmen der 7. Fußballkulturtage präsentieren die sechzehn sozialpädagogischen Fanprojekte in NRW ein vielfältiges Programm mit engem Sachbezug zum König Fußball. Das Programm ist – wie jedes Jahr – so vielfältig wie der Fußball selbst, im Mittelpunkt steht allerdings die kritische Auseinandersetzung mit der Fußballweltmeisterschaft der Männer in Katar. Im Rahmen des Bildungsauftrages der Fanprojekte werden verschiedene Formate berücksichtigt, um ein Schlaglicht auf die fragwürdigen Praxen rund um die WM zu werfen. Aber auch andere Themen kommen nicht zu kurz. (mehr …)


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