Aktuelles

Workshop und Vernetzungstreffen: „Für mehr Vielfalt: Historisch-politische Bildung rund um den Fußball“

Die Idee für diese Veranstaltung entstand im Dezember 2021 bei einem ersten Online-Vernetzungstreffen zwischen Fanprojekten, Gedenkstätten und Initiativen, die historisch-politische Bildungsprojekte durchführen oder dies gern tun möchten. Bei diesem Präsenz-Vernetzungstreffen wollen wir uns durch Workshops und andere Formate zum Thema „Vielfalt“ austauschen. Gemeinsam fragen wir danach, wie wir Bildungsangebote für vielfältige Zielgruppen zugänglicher machen können. Dazu erproben wir mehrere Beispiele aus der Praxis.
Wir erheben einen solidarischen Teilnahmebeitrag von 20,- Euro bis 50,- Euro. Der Beitrag schließt die Verpflegung bei der Tagung ein. Weiterhin ist es in begrenztem Umfang möglich, bei Bedarf für auswärtige Teilnehmende zusätzlich eine Übernachtung im Tagungshotel oder einen Zuschuss zur Anreise zu übernehmen. Teilnehmende, die einen Bedarf an einem solchen Zuschuss, an Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache und/oder Kinderbetreuung haben, bitten wir darum, uns dies möglichst umgehend bei der Anmeldung mitzuteilen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen, der Koordinationsstelle Fanprojekte, der LAG Fanprojekte NRW, der Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ sowie einzelnen Wissenschaftler*innen und politischen Bildner*innen.
Termin Samstag, den 3.12.2022, 13.00–18.15 Uhr
Sonntag, den 4.12.2022, 9.30–16.00 Uhr
Ort KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum,
Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg
Teilnehmende Aktive aus dem Fußball (u.a. Fanprojekte, -betreuung, -gruppen) und Multiplikator*innen der historisch-politischen Bildung
Rückfragen:
Susann Lewerenz, susann.lewerenz@gedenkstaetten.hamburg.de, Tel.: 040 428 131 536
Anmeldungen bis 25.11. unter: https://eveeno.com/vernetzungstreffen-bildungsprojekte-2022

Download Programm


„Demokratie gefährdet! – Zivilgesellschaft stärken. Fanprojekte fördern“ 18. Bundeskonferenz der Fanprojekte, 27. bis 29.09. in Düsseldorf und Wuppertal

Vom 26. bis zum 28. September 2022 findet die 18. Bundeskonferenz der Fanprojekte in Düsseldorf und Wuppertal statt. Nachdem wir uns vor zwei Jahren mit dem Thema „Fußball und Geschlecht“ beschäftigt haben, werfen wir dieses Jahr einen Blick auf die gesellschaftspolitische Relevanz der Arbeit. Unter dem Motto „Demokratie gefährdet! – Zivilgesellschaft stärken. Fanprojekte fördern“ erwarten wir bis zu 150 Teilnehmer*innen aus den Fanprojekten sowie den Institutionen des Fußballs, der Wissenschaft, der Jugendarbeit und der Politik zu Vorträgen und Workshops.

Die Erfahrungen, die wir in mittlerweile über 30 Jahren sozialpädagogischer Fanarbeit gemacht haben, zeigen uns: Das Engagement und die Erfahrungen junger Fußballfans wirken in die Zivilgesellschaft hinein. Der Fußball und seine Fankultur sind gute Orte, um demokratische Werte und die Idee einer weltoffenen und menschenrechtsorientierten Gesellschaft zu vermitteln und zu erleben. Hierbei spielen die Fanprojekte eine zentrale Rolle. Ihre Arbeit ist an diesen Werten ausgerichtet und beruht auf stabilen und belastbaren Vertrauensverhältnissen zu den jungen Fans.

Zum Programm der Bundeskonferenz

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung erwarten wir unter anderem Grußworte von der Bundesministerin des BMFSFJ Lisa Paus (als Videobotschaft), dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Bernd Neuendorf, Britta Zur, Beigeordnete des Dezernates Bürgerservices und Sport der Stadt Düsseldorf sowie Katharina Baumann von der DFL. Anschließend wird Prof. Dr. Andreas Zick vom Institut für interdisziplinäre Konfliktforschung der Universität Bielefeld in seiner Key Note beleuchten, wo demokratische Strukturen und Prinzipien zunehmend unter Druck geraten und sich Angriffen ausgesetzt sehen aus dem Milieu der sogenannten Querdenker über den radikalisierten Konservatismus bis hin zur zunehmenden Militanz des Rechtsextremismus. In der anschließenden Podiumsdiskussion wird es darum gehen, wie Fanprojekte demokratische Prozesse gemeinsam mit den Fans fördern können. Es diskutieren Praktiker*innen aus den Fanprojekten in Erfurt und Kassel mit Jürgen Schattmann vom Kinder- und Familienministerium in NRW sowie einer Fanaktivistin aus Düsseldorf. (mehr …)


Aktivitäten der Fanprojekte NRW zum europäischen Jahr der Jugend 2022

Fahrten zum Fancamp NRW 2022 am Lippesee und zum Giochi Antirazzisti in Bologna

Wie schon in vergangenen Jahren gab es auch in diesem Sommer wieder Angebote von der LAG Fanprojekte NRW speziell für Jugendliche, darunter das Fancamp NRW 2022 am Lippesee Ende Juni und eine Fahrt zum Giochi Antirazzisti in Bologna Anfang Juli.

Wegen der Covid-19-Pandemie konnten viele der sonst regelmäßigen Veranstaltungen in den letzten Jahren gar nicht oder nur digital stattfinden. Weil junge Menschen davon besonders stark betroffen waren, wurde von der Europäischen Union für 2022 das „Europäische Jahr der Jugend“ ausgerufen. Das bedeutet, dass Projekte zur Jugendförderung besonders unterstützt werden, gebunden an bestimmte Förderziele wie z.B. die Schaffung neuer Perspektiven auf den ökologischen und digitalen Wandel.

Jugendliche sollen mit inklusiven Angeboten zusammengebracht werden und mehr über ihre Möglichkeiten als engagierter Teil der Gesellschaft lernen. In diesem Rahmen fanden auch die beiden Fahrten statt, die sich an junge Fußballfans richteten.

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Fanprojekte NRW trauern um Ole Wolff

In stiller Trauer nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Kollegen

Olaf „Ole“ Wolff

der am 16. Juni im Alter von 55 Jahren nach langer und schwerer Krankheit verstorben ist.

Ole Wolff war bis zu seinem Tod 21 Jahre im Fanprojekt Bielefeld beschäftigt. Er hat die Weiterentwicklung der sozialpädagogischen Fanarbeit weit hinaus über den Standort Bielefeld geprägt. Die historisch politische Bildungsarbeit mit jungen Fußballfans lag Ole stets besonders am Herzen, seine pädagogischen Ansätze setzen früh Maßstäbe, von denen noch heute das gesamte Netzwerk der Fanarbeit profitiert.

Auch bei der Konzeptionierung der Landesarbeitsarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW war Ole maßgeblich beteiligt. In den Anfangsjahren hat Ole der Arbeit zudem mit einem Amt im ehrenamtlichen Vorstand wichtige Impulse verliehen. Unvergessen die vielen Diskussionsrunden in verschiedenen (fan-)politischen und wissenschaftlichen Kontexten, die Ole stets leidenschaftlich, hartnäckig aber immer sachlich geführt hat – niemals die eigenen Interessen im Fokus, sondern angetrieben von einem starken Gerechtigkeitsempfinden immer darauf besonnen, Fußballfans und ihr Verhalten in eine angemessene und wertschätzende Wahrnehmung zu rücken.

Mit Ole´s Tod verlieren wir einen engagierten, zuverlässigen und stets hilfsbereiten Kollegen, es entsteht eine Lücke, die nicht zu schließen ist.

Wir werden Ole im Kreise der Fanprojekte in NRW immer ein ehrendes Andenken bewahren.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, allen Angehörigen sowie den Kolleg*innen vom Fanprojekt Bielefeld.

 


Online-Fachtag – Fanprojekte und Suchthilfe in Kooperation


Arbeitskreis Frauen West Klausurtagung in Bochum

Die AK Frauen West Klausurtagung fand in diesem Jahr am 10. + 11. Mai turnusmäßig in den Räumlichkeiten der LAG Fanprojekte NRW statt. Der erste Tag der Klausurtagung diente vor allem dazu Fanprojektmitarbeiter*innen aus dem Westen miteinander zu vernetzen, in einen Austausch zu bringen und die Ausrichtung des AKs neu zu bestimmen. Der zweite Tag, der sich in einem Workshop dem Thema „Täterschutz“ widmete, wurde geöffnet für alle Kolleg*innen aus dem Westverbund. Mit den beiden Referentinnen Paula Scholz und Antje Grabenhorst gingen wir den Fragen nach was Täterschütz überhaupt bedeutet, wie er sich äußert und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt.


Erste psychosoziale Online-Beratung für Fußballfans: Sozialarbeiter_innen helfen bei Alltags- und Suchtproblemen auf www.fan-support.de

Sozialarbeiter_innen von zehn Fußball-Fanprojekten in Nordrhein-Westfalen beraten ab sofort auf www.fan-support.de bei Problemen auf der Arbeit, in der Schule, in der Familie sowie mit Substanzkonsum, Suchterkrankung oder Glücksspielsucht. +++ Die Initiatoren möchten jugendliche Fans und junge Erwachsene in ihrer Lebenswelt erreichen. +++ Das Portal ist eine Initiative des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte in NRW e.V. (LAG NRW e.V.).

Köln / Aachen / Bochum, 4. März 2022 – Die Expert_innen stehen den ratsuchenden Fußballfans anonym bei Alltags- und Suchtproblemen auf zwei Wegen bereit: Die Mail-Beratung ist jederzeit ohne Anmeldung möglich. Die Beratung per Chat findet nach Registrierung und vorheriger Terminbuchung auf dem Portal live statt. Zudem werden über das Portal Informationsveranstaltungen gestreamt: So findet am 22. März 2022 die Veranstaltung „Fußball – Ultras – Männlichkeit“ statt. Hintergrundinformationen zu Fankultur und Lebenswelt von Fußballfans gibt es unter dem Menüpunkt „Wissen“. Das Angebot wird fortlaufend erweitert. Die beratenden Sozialarbeiter_innen aus den Fanprojekten in Köln, Düsseldorf, Leverkusen, Aachen, Wuppertal, Gelsenkirchen (Schalke), Dortmund, Duisburg, Essen und Paderborn sind in motivierender Gesprächsführung sowie Onlineberatung geschult. Die Implementierung des Beratungsportals wird durch das Deutsche Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) wissenschaftlich begleitet. (mehr …)


Vortrag im Rahmen der „Feministischen Aktionswochen“ am 11.03.2022 um 19 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum: Ultras – wo Männer gemacht werden

Vortrag: „Fußball – Ultras – Männlichkeit“ von Simon Volpers

Choreos, Pyrotechnik, Mobfoto – Ultra-Gruppen scheinen einen besonderen Reiz auf junge Männer auszuüben. Trotz einer steigenden Feminisierung des Fußballsports insgesamt, wirkt der harte Kern der Fankurve vor dieser Entwicklung mehr oder weniger gefeit. Optimistische Schätzungen gehen zwar von mittlerweile etwa 10% weiblichen Ultras aus, vielerorts dürfte ihr Anteil aber eher gegen Null tendieren. Antisexistische Initiativen, linke Ultras und einzelne Frauengruppen sind angetreten diesen Status Quo zu verändern, offensichtlich stehen sie dabei aber vor einer gewaltigen Herausforderung.

Der Vortrag wird diese zunächst ausklammern und sich hingegen den allseits existenten, für die Ultraszene typischen Praxen und Einstellungen widmen. Dabei wird die Frage nach ihrer geschlechtlichen Aufladung zentral stehen: Was ist denn das, was einen besonderen Reiz auf junge Männer ausübt? Und warum tut es das? Welche Chancen und welche Probleme entstehen dadurch?

Der Vortrag wird eine Einführung in die Entwicklung männlicher Geschlechtsidentität geben, die am Beispiel der Ultras veranschaulicht wird. Aus einer geschlechtersoziologischen Perspektive sollen so Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von Männern – und Frauen – in den Fankurven herausgearbeitet – und im Anschluss gerne diskutiert – werden.

Simon Volpers arbeitet journalistisch und wissenschaftlich unter anderem zu Fußball, Geschlechterverhältnis und Politik, zu sozialen Bewegungen und zur extremen Rechten. Er ist selbst seit vielen Jahren Fußball-Fan.

Es gilt 2G+ (alle Teilnehmenden brauchen einen tagesaktuellen Schnelltest)

Programm (mehr …)


PRESSEMITTEILUNG

Für einen inklusiven, offenen und toleranten Sport – „Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW“ (MeDiF-NRW) nimmt seine Arbeit auf!

Mehr als in anderen Sportarten werden im Fußball gesellschaftspolitische Erscheinungen sichtbar. Die Ausdrucksformen sind vielfältig (Gewalt, Diskriminierung, Ethnisierung etc.). Gleichzeitig kann der Fußball diese sozialen Tendenzen und Phänomene mit seinen Strukturen beeinflussen und kreativ mitgestalten. Der Fußball in seiner Vielfalt ist damit als wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur zu begreifen. Eine Kategorisierung, statistische Verarbeitung und analytische Auswertung von diskriminierenden Vorfällen finden jedoch bislang trotz der regelmäßigen Erhebung von Daten im Bereich Gewalt (ZIS-Berichte) nicht statt.

Um dieser Aufgabe in Nordrhein-Westfalen gerecht zu werden, wurde das Pilotprojekt einer internetmediatisierten „Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW“ (kurz: MeDiF-NRW) eingerichtet. Es schafft für das bevölkerungsreichste Bundesland ein Forum, damit derartige Vorfälle erstmalig systematisch und nach transparenten Kriterien gesammelt, dokumentiert und ausgewertet werden. Finanziert wird das Projekt durch die Staatskanzlei NRW und das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW.

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Publikation: Soziale Arbeit im Fußball – Theorie und Praxis sozialpädagogischer Fanprojekte

Fanprojekte in Zusammenarbeit mit Fußballvereinen gewinnen zunehmend an Bedeutung – allein, es fehlt an der umfassenden Dokumentation und Analyse der Bedeutung für die Soziale Arbeit. Das ändert sich mit diesem Band: Gänzlich neu ist dabei die »Doppelperspektive« der Beiträge, die zum großen Teil von Praktiker*innen und Akademiker*innen gemeinsam verfasst wurden. Dabei beschäftigen sich die Beiträger*innen weitreichend mit der Arbeit der Fanprojekte und zugehörigen Themen, etwa Gewaltprävention, Unterstützung von Fans, Bildungsarbeit, antisexistischer Arbeit, aber auch Methodenkritik und Burn-out/Belastung der Mitarbeiter*innen. Inhaltlich teilt sich das Buch in vier Bereiche mit jeweils folgenden Beiträgen: (mehr …)


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