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PM: Strafbefehl gegen Mitarbeitende des Fanprojekts Karlsruhe – BAG: „Ein Frontalangriff auf die Soziale Arbeit!

Der Rechtsstreit um die Folgen einer Pyro-Aktion in Karlsruhe für das dortige Fanprojekt ist um ein trauriges Kapitel reicher: Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat gegen die Mitarbeitenden einen Strafbefehl über 120 Tagessätzen à 60€ wegen Strafvereitelung veranlasst. „Dieser Strafbefehl macht uns fassungslos. Er ist ein frontaler Angriff auf das Berufsfeld der Sozialen Arbeit“, zeigt sich die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) in einer ersten Stellungnahme entsprechend schockiert.

Der Karlsruher Rechtsstreit hatte zum Ende des vergangenen Jahres bundesweit Schlagzeilen gemacht: Nachdem die hauptamtlich Mitarbeitenden des sozialpädagogischen Fanprojektes nach einer Pyro-Aktion im Karlsruher Stadion eine professionelle Aufarbeitung mit den Fans initiiert hatten, versuchte die dortige Staatsanwaltschaft, hieraus Informationen für das laufende Verfahren zu gewinnen und lud das Karlsruher Fanprojekt als Zeug*innen vor. Die Mitarbeitenden verweigerten jedoch, mit Verweis auf die zugesagte Vertraulichkeit der Gespräche, die Aussage. Zuletzt stand deshalb sogar eine Beugehaft für die Fanprojekt-Mitarbeitenden im Raum, um die Aussagen zu erzwingen. Diese Beugehaft konnte jedoch in letzter Sekunde abgewendet werden.

„Der Versuch der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, die professionelle Arbeit des Fanprojekts Karlsruhe, die sich einem sensiblen Thema vor Ort mit einem sozialpädagogischen und moderierenden Ansatz genähert hat, nun als eine Strafvereitelung darzustellen, ist hochgradig perfide und juristisch nicht begründbar“, so die BAG Fanprojekte weiter. „Die Grundpfeiler der Sozialen Arbeit, nicht nur bei Fußball-Fanprojekten, sind Vertraulichkeit, Parteilichkeit und Freiwilligkeit gegenüber der Zielgruppe – also jenen Menschen, mit denen wir pädagogisch und präventiv gemäß unseres Auftrags arbeiten. Nur wenn dieses Vertrauensverhältnis aufrechterhalten wird, können Fanprojekte nachhaltig Arbeit gegen Gewalt, Rassismus und Diskriminierung leisten. Dies findet seit Jahrzehnten bundesweit Anerkennung.“

Das Agieren der Staatsanwaltschaft Karlsruhe unterstreiche einmal mehr, wie dringend ein Zeugnisverweigerungsrecht (ZVR) für die Soziale Arbeit gebraucht werde: „Das Berufsbild hat sich weiterentwickelt und die jetzige Ampel-Koalition muss nach dem ‚Fall Karlsruhe‘ der Sozialen Arbeit die gesetzliche Möglichkeit verschaffen, die Aussage in sensiblen Fragen verweigern zu dürfen. Es darf nicht der Willkür einzelner Staatsanwälte überlassen sein, ob sie die Arbeit von Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen als professionellen Ansatz würdigen, oder ob sie hieraus im schlimmsten Fall sogar Straftaten konstruieren“, fordert die BAG Fanprojekte.

Zuletzt dürfe auch das persönliche Schicksal der Kolleginnen und Kollegen aus Karlsruhe nicht vergessen werden: „Hier geht es um Menschen, die seit Monaten auch im Privaten einem enormen Druck der Justiz ausgesetzt und mit einer Vorstrafe bedroht sind – und das nur, weil sie ihren Beruf nach fachlichen Standards ausgeübt haben. Es ist unfassbar, dass Menschen im Jahr 2024 für ihre anerkannte und nachhaltig wirksame Arbeit strafrechtlich belangt werden können.“

Die BAG Fanprojekte sowie die LAG Fanprojekte NRW stehen geschlossen hinter den Kolleginnen und Kollegen in Karlsruhe. Ein solcher Fall darf sich nicht wiederholen.


In Gedenken an unseren Kollegen Rolf-Arnd Marewski

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserem geschätzten Kollegen Rolf-Arnd Marewski, der viel zu früh im Alter von 66 Jahren von uns gegangen ist. Rolf war nicht nur ein Kollege, sondern auch ein Freund, der mit seiner warmherzigen Art und seinem außergewöhnlichen Engagement einen unvergesslichen Eindruck bei uns hinterlässt.

Rolf war ein langjähriger Mitarbeiter des sozialpädagogischen Fanprojektes in Dortmund und spielte eine maßgebliche Rolle in der Entwicklung und dem Erfolg dieses Projekts. Seine Fachkenntnisse, sein unermüdlicher Einsatz und seine Zuverlässigkeit machten ihn zu einer unentbehrlichen Säule des Teams. Sein Engagement und seine Leidenschaft für seine Arbeit waren ansteckend und inspirierend für uns alle.

Darüber hinaus war Rolf ein Wegbereiter der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) der Fanprojekte und trug maßgeblich dazu bei, ein Netzwerk aufzubauen, das den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Fanprojekten in ganz Deutschland förderte. Sein Engagement für die Belange von Jugendlichen im Fußballkontext war vorbildlich und seine Vision von einem inklusiven und unterstützenden Umfeld hat viele inspiriert und geprägt.

Doch Rolf war weit mehr als nur ein Kollege. Er war ein Mensch mit einem großen Herzen, der immer ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Mitmenschen hatte. Seine Hilfsbereitschaft und sein Mitgefühl machten ihn zu einem geschätzten Ansprechpartner und Freund für viele.

Mit Rolf verlieren wir nicht nur einen Kollegen, sondern auch einen wunderbaren Menschen. Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine Lücke, die nicht zu füllen ist. Wir werden ihn schmerzlich vermissen, seine warme Stimme, sein herzhaftes Lachen und seine inspirierende Persönlichkeit.

In dieser schweren Zeit möchten wir Rolf-Arnd Marewski gedenken und seiner Familie und Angehörigen sowie dem Fanprojekt Dortmund unser tiefstes Mitgefühl aussprechen.

Ruhe in Frieden, lieber Rolf.


LAG Teil der feministischen Aktionswochen in Bochum – Diskriminierungssensible Stadionführung im Ruhrstadion für FLINTA*

Auch in diesem Jahr ist die LAG Fanprojekte NRW wieder Teil der feministischen Aktionswochen in Bochum. Am 14.03. besteht die Möglichkeit an einer kostenlosen, diskriminierungssensiblen Stadionführung teilzunehmen, bei der mal nicht die Spielerkabinen im Vordergrund stehen, viel mehr geht es um Erfahrungen von Flinta* bei Fußballgroßveranstaltungen. Die Themen Sexismus und sexualisierte Gewalt beim Fußball spielen neben männlichen, patriachalen Strukturen gleichermaßen eine Rolle wie weitere Diskriminierungsformen die im Fußballstadion virulent sind. Die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball (MeDiF-NRW) präsentiert während des Rundgangs verschiedene Vorfälle, die über das anonyme Portal gemeldet worden sind, darüber hinaus wird versucht, die Vorfälle mit kurzen theoretischen Inputs zu unterfüttern.

Treffpunkt für den kostenlosen Stadionrundgang im um 18:00 Uhr an der Haltestelle Vonovia Ruhrstadion/Ritterburg, für den Rundgang werden 60-75 Minuten eingeplant, aktive Teilnahme bzw. Diskussionsbeiträge sind erwünscht.

Hier der Link zu den weiteren Programmpunkten im Rahmen der feministischen Aktionswochen in Bochum! Zähne zeigen, standhaft bleiben! Macker aus dem Stadion!


Wintersport-Jugendfreizeit in der Wildschönau: Stärkung von Bindungen und Abbau von Vorurteilen durch Jugendarbeit der NRW-Fanprojekte

Die Landesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte NRW hat im Februar erneut eine Skifreizeit in die Wildschönau/Tirol veranstaltet, die nicht nur den Spaß am Wintersport förderte, sondern auch tiefergehende Ziele der Jugendarbeit verfolgte. Mit insgesamt 34 Teilnehmer*innen aus den sozialpädagogischen Fanprojekten in Bielefeld, Bochum, Dortmund, Köln, Münster, Paderborn und Wuppertal bot diese Freizeit eine ideale Plattform für gemeinsame Aktivitäten im Schnee, Reflexion und Austausch. Untergebracht war die gesamte Gruppe auf einem für Jugendgruppen umgebauten Bauernhof, fernab des urbanen Lebens.

Die Ziele dieser Jugendfreizeit waren breit gefächert und spiegelten die vielfältigen Aspekte der Jugendarbeit wider. Neben dem gemeinsamen Skifahren und Snowboarden, das sowohl sportliche Herausforderung als auch Teamgeist förderte, standen auch soziale Interaktionen wie gemeinsames Kochen und gemütliche Abende im Mittelpunkt. Durch ein Kneipenquiz zu Fußball und Fanrelevanten Themen wurde nicht nur der Spaßfaktor erhöht, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, über gemeinsame Interessen ins Gespräch zu kommen und sich besser kennenzulernen.

Ein besonderer Schwerpunkt lag zudem auf der Vernetzung der Teilnehmer*innen untereinander sowie mit den Fachkräften. Diese Freizeit bot die Gelegenheit, Beziehungen zu stärken und neue Kontakte zu knüpfen. Durch gemeinsame Erlebnisse konnten Vorurteile abgebaut und ein respektvoller Umgang miteinander gefördert werden. Insbesondere die persönlichen Begegnungen abseits des Alltags ermöglichten einen authentischen Austausch und trugen dazu bei, Verständnis füreinander zu entwickeln.

Die Erfahrungen aus vergangenen Freizeiten haben gezeigt, dass solche gemeinsamen Erlebnisse einen nachhaltigen Einfluss auf die Teilnehmer*innen haben können. Jugendfreizeiten bieten eine einzigartige Möglichkeit, über gemeinsame Aktivitäten und Gespräche hinaus Beziehungen zu festigen und den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe zu stärken. Sie dienen nicht nur der persönlichen Entwicklung jedes Einzelnen, sondern tragen auch zur positiven Gestaltung des Gruppengefühls bei. Zudem wird auch der belastbare Kontakt zu den eingesetzten Fachkräften intensiviert.

Insgesamt war die Skifreizeit in der Wildschönau ein voller Erfolg und hat einmal mehr gezeigt, welch wichtige Rolle Jugendarbeit bei der Förderung von Teamgeist, sozialer Kompetenz und interkultureller Verständigung spielen kann. Die Landesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte NRW freut sich, den angeschlossenen Standorten sowie den zahlreichen Teilnehmer*innen solche Möglichkeiten zur Begegnung und zum Austausch zu schaffen und wird sich auch in Zukunft für die nachhaltige und lebensweltorientierte Förderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen Fußballfans engagieren.

Infos zum Skigebiet Wildschönau:

Das Skigebiet Wildschönau befindet sich in den Kitzbüheler Alpen in Tirol, Österreich. Es besteht aus vier kleinen Skigebieten: Niederau, Auffach, Oberau und Thierbach. Zusammen bieten sie rund 145 Kilometer präparierte Pisten aller Schwierigkeitsgrade, die von Anfängern bis hin zu erfahrenen Skifahrern und Snowboardern jeden etwas bieten.

Die Wildschönau zeichnet sich nicht nur durch ihre Vielfalt an Pisten aus, sondern auch durch ihre malerische Landschaft und die gemütliche Atmosphäre. Die Region ist bekannt für ihre Gastfreundschaft und Tiroler Traditionen, die einen Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Abseits der Pisten bietet die Wildschönau auch zahlreiche Möglichkeiten für Winterwanderungen, Langlauf, Rodeln und andere winterliche Aktivitäten. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von gemütlichen Hütten und Restaurants, in denen man regionale Spezialitäten und Après-Ski genießen kann.

Insgesamt ist die Wildschönau ein ideales Skigebiet für Familien, Gruppen und alle, die die Schönheit der Tiroler Alpen in vollen Zügen genießen möchten.


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