Aktuelles

Einladung: MeDiF-NRW öffnet den Giftschrank

Seit Sommer 2022 besteht die Möglichkeit, diskriminierende Vorfälle im Fußball über das anonyme Meldeportal der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW (MeDiF-NRW) zu melden. Inzwischen sind über 2.500 Meldungen eingegangen – von Betroffenen selbst, unserem ehrenamtlichen Team, das Spielbeobachtungen im Amateur- wie im Profifußball durchführt, sowie von Allies und Bystander*innen.

Die Meldungen reichen von einfachen Hinweisen über detaillierte Vorfallsbeschreibungen bis hin zu Fällen, die psychosoziale Begleitung notwendig machten. Bei unseren bisherigen Publikationen haben wir bewusst auf eine Reproduktion dieser Inhalte verzichtet. Doch wir finden: Es ist an der Zeit, den Giftschrank zu öffnen – um besonders niederträchtige Vorfälle sichtbar zu machen und damit zu zeigen, wie wichtig die Dokumentation aus Betroffenenperspektive ist. (mehr …)


Die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW veröffentlicht 2. Jahresbericht zu Diskriminierungsdynamiken im Fußball auf NRW-Landesebene

Seit dem 01.07.2022 ist die Meldung von Diskriminierungsvorfällen im Fußball über das Meldeportal von MeDiF-NRW möglich. Im nun veröffentlichten 2. Jahresbericht der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW wurden Meldungen ausgewertet, die in den Jahren 2023 und 2024 über das Portal anonym eingegangen sind. Aktuell verzeichnet MeDiF-NRW knapp 2500 Meldungen zu diskriminierenden Vorfällen im Fußball in NRW.
Der Fußballsport ist eine populärkulturelle und soziale Arena, die von diversen Akteur*innen stets mit der Metapher „Brennglas der Gesellschaft“ versehen wird. Damit ist gemeint, dass sich im Stadion, auf den Fußballplätzen von Amateur*innenvereinen, in der Eckkneipe, beim Public Viewing und bei Social Media soziale Prozesse und Phänomene in intensivierter Form beobachten lassen, die auch in der Gesamtgesellschaft existieren. Der Fußball ist geprägt durch spezifische Gelegenheitsstrukturen, die sowohl Enthemmungen als auch offene und subtile Formen von Diskriminierung befördern und intensivieren. Das ist insofern problematisch, weil der Fußball für viele junge Menschen eine zentrale Sozialisationsinstanz darstellt.
Wir von MeDiF-NRW fordern deshalb: Eine Fußballkultur, in der Diskriminierung keinen Platz mehr hat!
Im nun publizierten 2. Jahresbericht der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW finden Sie wie gewohnt ein komplexes Lagebild, das auf der Grundlage von wissenschaftlichen Dokumentations- und Auswertungsverfahren einen Überblick gibt über Diskriminierungstatbestände und Ausgrenzungsdynamiken im Sportland NRW. Neben den evidenzbasierten Analysen präsentieren wir Ihnen des Weiteren unsere diskriminierungskritischen Qualifizierungs-, Sensibilisierungs- und Awarenessformate, die wir auf der Basis der bei uns eingegangenen Vorfallsmeldungen für die praxisnahe Präventions- und Interventionsarbeit im Fußball entwickelt haben.
Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie unter www.medif-nrw.de.

Bei Fragen und Anregungen kontaktieren Sie gerne Frau Elena Müller per E-Mail unter: mueller@medif-nrw.de.

PM MeDiF-NRW Jahresbericht 23 24

MeDiF-NRW Jahresbericht 23 24


JETZT ERST RECHT – feministische Aktionswochen in Bochum – LAG Fanprojekte NRW zeigt Ausstellung

Die feministischen Aktionswochen Bochum bestehen aus einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm rund um das Thema Feminismus. Auch dieses Jahr umfasst das Programm, das in Zusammenarbeit mit zahlreichen Bochumer Gruppen und Initiativen entstanden ist, verschiedenste Formate: Lesungen, Vorträge und Workshops sowie Diskussionsrunden, Radtouren, Film- und Kneipenabende sind Teil des vielfältigen Programms. Dieses ist ab sofort sowohl auf dem Blog der feministischen Aktionswochen zu finden (Link in bio) als auch in den nächsten Tagen und Wochen in verschiedenen Bochumer Läden und Gastronomien. Wie jedes Jahr sind auch wir mit einem Angebot im Programm verteten:

11.03. // 16:00 – 19:00 Uhr // LAG Fanprojekte NRW: Universitätsstraße 83, 44789 Bochum (Open Door, 1. OG) (mehr …)


Schutz der Fankultur vor Überwachung – Einladung zu Vortrag am 17. Februar 2025

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Fanprojekte NRW sowie die 16 auf Landesebene angeschlossenen Standorte laden gemeinsam mit Datenpunks alle interessierten Fußballfans zu einem digitalen Vortrag mit dem Titel „Fankultur vor Überwachung schützen“ ein. Die Veranstaltung findet am
Montag, den 17. Februar 2025 um 19:00 Uhr, online statt.
Angesprochen sind sowohl Fans, die sich bereits mit dem Thema Überwachung auseinandersetzen, als auch jene, die präventiv ihre Freiheitsrechte schützen wollen – denn Überwachung kann jede*n treffen. (mehr …)


Jetzt anmelden zur diskriminierungssensiblen Stadionführung!

Zur Verdeutlichung läuft die Gruppe verschiedene Stationen im Stadion an (etwa Gästeblock, Museum, Anlaufstelle, Polizeistation, Nordkurve), dabei fließen auch die Erfahrungen der MeDiF über anonym gemeldete Vorfälle mit ein. Sie sollen eine gemeinschaftliche Diskussion über die verschiedenen Diskriminierungsformen anregen und gleichzeitig für potenziell problematische Orte und Situationen sensibilisieren.

Die Führung findet am Dienstag, den 25. März, um 18 Uhr statt. Die Dauer beträgt 90 bis 120 Minuten, und die Teilnahme ist kostenlos. Die Anzahl ist auf 40 Plätze begrenzt, um einen offenen Austausch zu gewährleisten. Pro Bewerbung können sich zwei Personen hier anmelden.

Nach der Anmeldung werden alle Interessierten per Mail informiert, ob ihre Bewerbung für die Stadionführung erfolgreich war. Bei etwaigen Rückfragen steht die Abteilung Fanbelange des S04 per Mail an fanbelange@schalke04.de zur Verfügung.


Fachtag gegen Antisemitismus und Diskriminierung im Fußball

Das Mär vom unpolitischen Fußball »Politik gehört nicht ins Stadion« ist längst enttarnt.

Seit Jahrzehnten setzen sich Faninitiativen, Fanprojekte, Vereine und Lernorte im Stadion für Bildungs- und Aufklärungsarbeit ein und dennoch ist die Hemmschwelle für antisemitische Äußerungen eher gesunken.

Wie können wir diese ambivalenten Tendenzen verstehen?

Sowohl auf dem Platz als auch in der Kurve geben uns wissenschaftliche Analysen wertvolle Hinweise, wie wir eine Praxis entwickeln können, die eine vielfältige und offene Haltung fördert. Zu oft wird dabei die Perspektive und Wünsche der jungen Menschen übersehen. Wir müssen zuhören und verstehen, um gemeinsam die richtigen Handlungsstrategien zu entwickeln.

Beim Soccer Science Day bringen wir Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus der Praxis mit Jugendlichen zusammen.

Die Veranstaltung wird bei Bedarf in DGS und mit Audiodeskription übersetzt. Geben Sie diesen oder etwaige andere Bedarfe bitte in der Anmeldung an. Für Fragen, Wünsche und Anmerkungen, stehen wir gerne zur Verfügung.

Eintritt frei, Anmeldung per Link.

Plakat Soccer Science Day

Flyer Soccer Science Day


Fachtag „Türkischer Ultranationalismus im Fußball“

Am 22. Oktober 2024 fand der Fachtag „Türkischer Ultranationalismus im Fußball“, organisiert und durchgeführt von der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte e.V., in Bochum statt. Der Fachtag konnte vielseitige Perspektiven auf den Themenkomplex bereitstellen. Von einführenden Impulsvorträgen über intensive Workshop- und Arbeitsphasen bis hin zur Möglichkeit zur lockeren Vernetzung und zur Vorstellung eigener Projekte wurde alles abgedeckt.

Der Fachtag startete mit Impulsvorträgen, welche sicherstellen sollten, dass alle Teilnehmenden über für den restlichen Verlauf des Fachtags notwendiges Grundwissen verfügten. Prof. Dr. Kemal Bozay startete mit einem spannenden Impuls zum Phänomen des türkischen Ultranationalismus in Deutschland, in welchem er spezifisch auf Gründungsmythen und Vereins- und Organisationsstrukturen und Aktivitäten in Deutschland einging. Es folgte Abby Algermissen mit einem Impulsvortrag zu Radikalisierungstendenzen im Fußball. In diesem Vortrag wurden insbesondere Faktoren beleuchtet, die Prozesse der Ideologisierung und Radikalisierung begünstigen. Abschließend brachte Janina Rostek, Projektleiterin des gleichnamigen Recherche- und Workshopprojekts, die Themen der Vorredner*innen zusammen und bot in einem kurzen Projektbericht Einblicke in die projektansässigen Expert*inneninterviews und Spielbeobachtungen. (mehr …)


Aktionswoche gegen Antisemitismus – Gespräch mit Dr. David Berchem (MeDiF-NRW)

https://www.ctdasradio.de/artikel/aktionswoche-gegen-antisemitismus/


Fanprojekte NRW präsentieren die 9. Fußballkulturtage NRW

Bochum, im September 2024:  Vom 4. bis zum 23. Oktober 2024 finden in Nordrhein-Westfalen die Fußballkulturtage NRW statt – ein nicht-kommerzielles Kulturfestival, das sich dem Thema Fußball in all seinen Facetten widmet. Organisiert von den Fanprojekten in NRW, bietet das Festival eine breite Palette an Veranstaltungen, die kostenlos und offen für alle Fans und Interessierten sind.

Ein vielfältiges Programm für alle Altersgruppen

Das Festival umfasst zahlreiche Formate, darunter Lesungen, Filmvorführungen, Diskussionen, Ausstellungen, Kinderkino, Workshops und vieles mehr. Die Veranstaltungen richten sich an ein breites Publikum – von eingefleischten Fußballfans bis hin zu kulturell Interessierten und Familien. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es spezielle Angebote, sodass die ganze Familie die Möglichkeit hat, an diesem einzigartigen Event teilzunehmen.

Gesellschaftliche Positionierung und soziale Verantwortung

Die Fußballkulturtage NRW 2024 stehen unter dem Motto der gesellschaftlichen Verantwortung des Fußballs. Als Massenphänomen hat der Fußball nicht nur eine sportliche, sondern auch eine soziale und politische Dimension. Die Fanprojekte in NRW, ein starker Netzwerkverbund bestehend aus 16 sozialpädagogischen Einrichtungen, setzen mit dem Programm bewusst Themenschwerpunkte, die in der medialen Berichterstattung rund um den Fußball oft unterrepräsentiert sind.

Im Rahmen der Veranstaltungen wird daher auch Raum für kritische Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Themen geschaffen, wie Rassismus, Kolonialismus, Kommerzialisierung, psychische Gesundheit und beispielsweise die Rolle von Frauen und Mädchen im Fußball. Dies unterstreicht die Überzeugung, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel – er ist auch eine Plattform für gesellschaftliche Veränderung. (mehr …)


Stellungnahme zu den Vorfällen rund um die polizeiliche Maßnahme gegen die Mitarbeiter*innen des städtischen Fanprojektes in Krefeld und KFC Uerdingen 05 Fans im Anschluss an das Auswärtsspiel des KFC Uerdingen 05 beim 1. FC Bocholt am 31.08.2024

Am Samstag, den 31.08.2024, fand das Regionalligaspiel des KFC Uerdingen 05 beim 1. FC Bocholt statt. Im Rahmen des beruflichen Auftrages wurde das Spiel durch zwei pädagogische Fachkräfte des sozialpädagogischen Fanprojektes in Krefeld, welches sich in kommunaler Trägerschaft befindet und nach den Statuten des Nationalen Konzeptes Sport und Sicherheit (NKSS) auf Grundlage des SGBVIII von DFB, NRW-Jugendministerium sowie der Stadt Krefeld gefördert wird, begleitet. Gemäß des im Netzwerk abgestimmten Arbeitsauftrages begleiteten die Mitarbeiter*innen die Fanszene bei der An- und Abreise und waren vorab in die Spieltagorganisation, u.a. mit der Polizei und den beteiligten Vereinen eingebunden.

Die Anreise der Fanszene erfolgte geordnet und ohne besondere Vorkommnisse. Die Uerdinger Fans reisten hauptsächlich in zwei Reisebussen sowie mit privaten PKWs an. Während eines Kurvengesprächs nach Spielbeginn, an dem neben der Polizei auch der Rettungsdienst, Vertreter*innen des 1. FC Bocholt sowie das Fanprojekt teilnahmen, wurde die Lage von allen Beteiligten als entspannt bewertet.

Die erste Halbzeit verlief ruhig, die mitgereisten Uerdinger Fans unterstützten ihre Mannschaft lautstark. In der zweiten Halbzeit änderte sich die Stimmung als Bocholter Fans im Heimbereich einen mutmaßlich geklauten Uerdinger Fanschal präsentierten. Diese Provokation führte zu lautstarken Reaktionen seitens der Uerdinger Fans, die teilweise den Zaun zum Spielfeld be- aber nicht überstiegen. Entgegen der Darstellung in den Medien betrat niemand den Innenraum. Die Spielunterbrechung war nicht auf einen Platzsturm der Fanszene zurückzuführen, sondern darauf, dass eine Einsatzhundertschaft der Polizei den Innenraum betrat, um sich vor dem Gästefanblock zu positionieren. Dies führte zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Polizei, Sicherheitsdienst und den Uerdinger Fans. (mehr …)


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