Wöchentlich kommen zigtausende Menschen in den Fußballstadien der Republik zusammen, um ihren jeweiligen Fußballverein zu unterstützen. 90 Minuten verfolgen diese Menschen das Ziel, ihren Verein gewinnen zu sehen. Sie teilen gemeinsame Emotionen, wie Freude, Ärger und Wut, die im Stadion in gewisser Weise kollektiv durch das Setting gefordert werden.
Trotz dieser einen großen Gemeinsamkeit finden sich im Stadion große Unterschiede wieder. Das Geschlechterverhältnis kommt im männlich dominierten Fußball besonders deutlich zum Vorschein, zeigt sich rund um das Spielerlebnis und spiegelt sich dadurch in der Organisationsstruktur des Fußballs als auch in den lokalen Fanszenen wider. Damit einhergehend begleiten Phänomene wie Gewalt- und Diskriminierungshandlungen das Geschehen von Fußballgroßveranstaltungen. Der subkulturelle Zusammenschluss von Fußballfans(zenen) engagiert sich auf der einen Seite vielfältig, kreativ und karitativ, ist aber gleichermaßen auch für Grenzüberschreitungen verantwortlich und gerät somit in den Fokus von Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden. (mehr …)
Auch in diesem Sommer bietet die Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte in NRW wieder eine Ferienfreizeit auf den Jugendzeltplatz an den Lippesee in Paderborn-Sande an. Angesprochen werden Jugendliche Fußballfans im Alter von 14-17 Jahren, im Fokus steht das gemeinsame Beisammensein, sportliche Betätigung, erlebnis- & freizeitpädagogische Aktivitäten sowie ein historisch-politisches Bildungsangebot, immer alles in enger Verbindung zu König*in Fußball, so auch die Stadionführung auf der traditionellen Bielefelder Alm. Die Abende klingen traditionell gemeinsam am Lagerfeuer aus, Fanidentitäten spielen eine wichtige Rolle, im Vordergrund steht aber das Abbauen von Vorurteilen durch – gemeinsam wahrgenommen – positive Erlebnisse.
Beachsoccer, Beachvolleyball, Wasserski, Schwimmbadbesuche, Kart-Bahn, Bubble-Ball, Basketball, das sportliche Angebot ist breit gefächert, aber auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle. Die gemeinsam zubereiteten Mahlzeiten werden an der frischen Luft eingenommen, die verwendeten Lebensmittel vorher klimaneutral mit dem Lastenrad eingekauft, zudem gibt es einen Workshop zum Umgang mit geretteten Lebensmitteln. Alle Angebote sind patizipativ so gestaltet, dass alle Jugendliche sich nach ihren persönlichen Interessen und Stärken einbringen können, das Angebot wird von pädagogischen Fachkräften der teilnehmenden Fanprojekte aus NRW mit einem angemessenen Betreuungsschlüssel begleitet.
Weitere Infos findet Ihr unter folgenden Links:
Flyer
Anmeldung
Die Fahrt mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an Bundesligaspieltagen sollte für alle Fans gleichermaßen ein positives Erlebnis sein. Leider ist dies nicht immer der Fall, insbesondere für weibliche Fans, die häufig sexuelle Belästigung und unangemessenes Verhalten erleben. Im Rahmen der Datenanalyse der Vorfälle, die bei der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW eingegangen sind, war auffällig, dass weibliche Fußballfans bei der Anreise zum Spiel teilweise die Fahrt mit dem ÖPNV meiden oder diesen gar als Angstraum erleben. Es ist wichtig nicht zu generalisieren, aber männliche Fußballfans sind gleichermaßen Teil des Problems als auch der Lösung.
Indem wir Bewusstsein schaffen und respektvolles Verhalten fördern, können wir dazu beitragen, dass sich Frauen im Stadion sowie auf dem Weg dorthin sicherer fühlen – unabhängig davon, ob sie alleine oder in Begleitung unterwegs sind.
Es ist wichtig, Frauen zu ermutigen, sich gegen sexuelle Belästigung oder sexualisierte Übergriffe zur Wehr zu setzen und Unterstützung zu suchen, wenn sie sich unwohl oder bedroht fühlen.
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