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„Demokratie gefährdet! – Zivilgesellschaft stärken. Fanprojekte fördern“ 18. Bundeskonferenz der Fanprojekte, 27. bis 29.09. in Düsseldorf und Wuppertal

Vom 26. bis zum 28. September 2022 findet die 18. Bundeskonferenz der Fanprojekte in Düsseldorf und Wuppertal statt. Nachdem wir uns vor zwei Jahren mit dem Thema „Fußball und Geschlecht“ beschäftigt haben, werfen wir dieses Jahr einen Blick auf die gesellschaftspolitische Relevanz der Arbeit. Unter dem Motto „Demokratie gefährdet! – Zivilgesellschaft stärken. Fanprojekte fördern“ erwarten wir bis zu 150 Teilnehmer*innen aus den Fanprojekten sowie den Institutionen des Fußballs, der Wissenschaft, der Jugendarbeit und der Politik zu Vorträgen und Workshops.

Die Erfahrungen, die wir in mittlerweile über 30 Jahren sozialpädagogischer Fanarbeit gemacht haben, zeigen uns: Das Engagement und die Erfahrungen junger Fußballfans wirken in die Zivilgesellschaft hinein. Der Fußball und seine Fankultur sind gute Orte, um demokratische Werte und die Idee einer weltoffenen und menschenrechtsorientierten Gesellschaft zu vermitteln und zu erleben. Hierbei spielen die Fanprojekte eine zentrale Rolle. Ihre Arbeit ist an diesen Werten ausgerichtet und beruht auf stabilen und belastbaren Vertrauensverhältnissen zu den jungen Fans.

Zum Programm der Bundeskonferenz

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung erwarten wir unter anderem Grußworte von der Bundesministerin des BMFSFJ Lisa Paus (als Videobotschaft), dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Bernd Neuendorf, Britta Zur, Beigeordnete des Dezernates Bürgerservices und Sport der Stadt Düsseldorf sowie Katharina Baumann von der DFL. Anschließend wird Prof. Dr. Andreas Zick vom Institut für interdisziplinäre Konfliktforschung der Universität Bielefeld in seiner Key Note beleuchten, wo demokratische Strukturen und Prinzipien zunehmend unter Druck geraten und sich Angriffen ausgesetzt sehen aus dem Milieu der sogenannten Querdenker über den radikalisierten Konservatismus bis hin zur zunehmenden Militanz des Rechtsextremismus. In der anschließenden Podiumsdiskussion wird es darum gehen, wie Fanprojekte demokratische Prozesse gemeinsam mit den Fans fördern können. Es diskutieren Praktiker*innen aus den Fanprojekten in Erfurt und Kassel mit Jürgen Schattmann vom Kinder- und Familienministerium in NRW sowie einer Fanaktivistin aus Düsseldorf.

Am zweiten Tag steht die Zivilgesellschaft im Mittelpunkt der Diskussionen. Welche Rahmenbedingungen es braucht, damit sich eine demokratisch engagierte Zivilgesellschaft bilden und entwickeln kann, wird Dr. Mark Haarfeldt, Bildungsreferent beim DGB, beleuchten, bevor die Anregungen in fünf thematisch unterschiedlichen Workshops vertieft werden.

Am Schlusstag der Bundeskonferenz analysieren wir vor dem Hintergrund des angespannten Verhältnisses zwischen großen Teilen der Fanszenen und der Polizei, wie es langfristig gelingen kann, das Vertrauen auf Seiten der Fans in die Institution Polizei zu erhöhen und was hierzu die Polizei als Institution beitragen kann. Hannah Espin-Grau vom Forschungsprojekt KVIAPOL an der Ruhr-Universität Bochum wird neueste Ergebnisse des Forschungsprojekts „Körperverletzung im Amt durch Polizeivollzugsbeamte“ vorstellen, die in einer anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen der Forschung, der Polizei und aus der professionellen Fanarbeit vertieft werden sollen.

Die Konferenz wird ausgerichtet von der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der dsj (KOS) in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte in NRW e.V. (LAG Fanprojekte NRW). Die KOS berät und begleitet die bundesweite Arbeit der Fanprojekte seit 1993, die LAG Fanprojekte NRW wurde durch das Land Nordrhein-Westfalen 2014 eingerichtet, um die Arbeit der Fanprojekte in diesem Bundesland inhaltlich zu unterstützen.

Die gesamte Auftaktveranstaltung im Düsseldorfer CVJM-Haus, Graf-Adolf-Straße 102 am 26. September 2022 sowie die Eröffnung des zweiten Konferenztages im Wuppertaler Codeks, Moritzstraße 14, am 27. September 2022 sind medienöffentlich.

Das gesamte Programm finden Sie im Anhang zu diesem Schreiben.

Pressekontakte auch zur Vermittlung von Gesprächspartner*innen:

Michael Gabriel, Leiter der KOS

Telefon: 0171 8120848

E-Mail: gabriel@dsj.de

 

Patrick Arnold, Leiter der LAG Fanprojekte NRW

Telefon: 0171 3583596

E-Mail: arnold@lag-fanprojekte-nrw.de

 

Beide stehen ebenfalls für Interviews zur Verfügung.

Hintergrundinfos zur Arbeit der Fanprojekte

Mit Einführung des Nationalen Konzepts Sport und Sicherheit 1993 hat sich die Jugendarbeit der Fanprojekte flächendeckend in Deutschland etabliert. Zurzeit arbeiten 71 Fanprojekte von der Bundesliga bis in die 5. Liga als unabhängige Vermittlungsinstanz zwischen Fußball, Gesellschaft, Polizei und den Interessen der Fankultur. Die Fanprojekte werden in einer gemeinschaftlichen Kraftanstrengung durch die jeweiligen Kommunen, die Bundesländer und DFB und DFL gefördert. Sie stellen ein weltweit einzigartiges System dar, mit dem es gelungen ist, die Fankultur als einen zentralen Akteur im Fußball sichtbar zu machen und ihr eine Stimme zu verleihen.


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