Aktuelles
Auch in diesem Jahr beteiligen wir uns wieder an den Feministischen Aktionswochen in Bochum. Am 12.03. zeigen wir von 17.00 – 20.00 Uhr in Propsteikirche St. Peter & Paul (Untere Markstraße 9) die Ausstellung „Nichts war vergeblich.Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.“ Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos sowie barrierefrei möglich.
Die Ausstellung “Nichts war vergeblich” würdigt den Mut von Frauen, die sich gegen den Terror des NS-Systems stellten. 18 Biographien machen deutlich, auf welch’ vielfältige Weise Frauen dem Regime die Gefolgschaft verweigerten. Sie verfassten und verteilten Flugblätter, sie boten Verfolgten Unterschlupf, sie klärten im Ausland über das Unrecht in Deutschland auf. Immer folgten sie ihrem Gewissen – und setzten damit ihr Leben aufs Spiel. Der Anteil dieser Frauen im Kampf gegen den NS-Staat ist in der Öffentlichkeit noch immer wenig bekannt.
Eine Vertiefungsstation widmet sich darüber hinaus dem Thema “Kommunikation im Widerstand” und stellt dar, wie Flugblätter und illegale Schriften im Widerstand produziert und verbreitet wurden. Es ist auch möglich Gegenstände und Handarbeiten zu zeigen, die von Frauen während ihrer Inhaftierung angefertigt wurden. Der Ausstellungskatalog kann im Shop bestellt werden, wird aber auch vor Ort einsehbar sein.
Die Idee für diese Veranstaltung entstand im Dezember 2021 bei einem ersten Online-Vernetzungstreffen zwischen Fanprojekten, Gedenkstätten und Initiativen, die historisch-politische Bildungsprojekte durchführen oder dies gern tun möchten. Bei diesem Präsenz-Vernetzungstreffen wollen wir uns durch Workshops und andere Formate zum Thema „Vielfalt“ austauschen. Gemeinsam fragen wir danach, wie wir Bildungsangebote für vielfältige Zielgruppen zugänglicher machen können. Dazu erproben wir mehrere Beispiele aus der Praxis.
Wir erheben einen solidarischen Teilnahmebeitrag von 20,- Euro bis 50,- Euro. Der Beitrag schließt die Verpflegung bei der Tagung ein. Weiterhin ist es in begrenztem Umfang möglich, bei Bedarf für auswärtige Teilnehmende zusätzlich eine Übernachtung im Tagungshotel oder einen Zuschuss zur Anreise zu übernehmen. Teilnehmende, die einen Bedarf an einem solchen Zuschuss, an Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache und/oder Kinderbetreuung haben, bitten wir darum, uns dies möglichst umgehend bei der Anmeldung mitzuteilen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen, der Koordinationsstelle Fanprojekte, der LAG Fanprojekte NRW, der Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ sowie einzelnen Wissenschaftler*innen und politischen Bildner*innen.
Termin Samstag, den 3.12.2022, 13.00–18.15 Uhr
Sonntag, den 4.12.2022, 9.30–16.00 Uhr
Ort KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum,
Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg
Teilnehmende Aktive aus dem Fußball (u.a. Fanprojekte, -betreuung, -gruppen) und Multiplikator*innen der historisch-politischen Bildung
Rückfragen:
Susann Lewerenz, susann.lewerenz@gedenkstaetten.hamburg.de, Tel.: 040 428 131 536
Anmeldungen bis 25.11. unter: https://eveeno.com/vernetzungstreffen-bildungsprojekte-2022
Download Programm
Vom 26. bis zum 28. September 2022 findet die 18. Bundeskonferenz der Fanprojekte in Düsseldorf und Wuppertal statt. Nachdem wir uns vor zwei Jahren mit dem Thema „Fußball und Geschlecht“ beschäftigt haben, werfen wir dieses Jahr einen Blick auf die gesellschaftspolitische Relevanz der Arbeit. Unter dem Motto „Demokratie gefährdet! – Zivilgesellschaft stärken. Fanprojekte fördern“ erwarten wir bis zu 150 Teilnehmer*innen aus den Fanprojekten sowie den Institutionen des Fußballs, der Wissenschaft, der Jugendarbeit und der Politik zu Vorträgen und Workshops.
Die Erfahrungen, die wir in mittlerweile über 30 Jahren sozialpädagogischer Fanarbeit gemacht haben, zeigen uns: Das Engagement und die Erfahrungen junger Fußballfans wirken in die Zivilgesellschaft hinein. Der Fußball und seine Fankultur sind gute Orte, um demokratische Werte und die Idee einer weltoffenen und menschenrechtsorientierten Gesellschaft zu vermitteln und zu erleben. Hierbei spielen die Fanprojekte eine zentrale Rolle. Ihre Arbeit ist an diesen Werten ausgerichtet und beruht auf stabilen und belastbaren Vertrauensverhältnissen zu den jungen Fans.
Zum Programm der Bundeskonferenz
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung erwarten wir unter anderem Grußworte von der Bundesministerin des BMFSFJ Lisa Paus (als Videobotschaft), dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Bernd Neuendorf, Britta Zur, Beigeordnete des Dezernates Bürgerservices und Sport der Stadt Düsseldorf sowie Katharina Baumann von der DFL. Anschließend wird Prof. Dr. Andreas Zick vom Institut für interdisziplinäre Konfliktforschung der Universität Bielefeld in seiner Key Note beleuchten, wo demokratische Strukturen und Prinzipien zunehmend unter Druck geraten und sich Angriffen ausgesetzt sehen aus dem Milieu der sogenannten Querdenker über den radikalisierten Konservatismus bis hin zur zunehmenden Militanz des Rechtsextremismus. In der anschließenden Podiumsdiskussion wird es darum gehen, wie Fanprojekte demokratische Prozesse gemeinsam mit den Fans fördern können. Es diskutieren Praktiker*innen aus den Fanprojekten in Erfurt und Kassel mit Jürgen Schattmann vom Kinder- und Familienministerium in NRW sowie einer Fanaktivistin aus Düsseldorf. (mehr …)
In stiller Trauer nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Kollegen
Olaf „Ole“ Wolff
der am 16. Juni im Alter von 55 Jahren nach langer und schwerer Krankheit verstorben ist.
Ole Wolff war bis zu seinem Tod 21 Jahre im Fanprojekt Bielefeld beschäftigt. Er hat die Weiterentwicklung der sozialpädagogischen Fanarbeit weit hinaus über den Standort Bielefeld geprägt. Die historisch politische Bildungsarbeit mit jungen Fußballfans lag Ole stets besonders am Herzen, seine pädagogischen Ansätze setzen früh Maßstäbe, von denen noch heute das gesamte Netzwerk der Fanarbeit profitiert.
Auch bei der Konzeptionierung der Landesarbeitsarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW war Ole maßgeblich beteiligt. In den Anfangsjahren hat Ole der Arbeit zudem mit einem Amt im ehrenamtlichen Vorstand wichtige Impulse verliehen. Unvergessen die vielen Diskussionsrunden in verschiedenen (fan-)politischen und wissenschaftlichen Kontexten, die Ole stets leidenschaftlich, hartnäckig aber immer sachlich geführt hat – niemals die eigenen Interessen im Fokus, sondern angetrieben von einem starken Gerechtigkeitsempfinden immer darauf besonnen, Fußballfans und ihr Verhalten in eine angemessene und wertschätzende Wahrnehmung zu rücken.
Mit Ole´s Tod verlieren wir einen engagierten, zuverlässigen und stets hilfsbereiten Kollegen, es entsteht eine Lücke, die nicht zu schließen ist.
Wir werden Ole im Kreise der Fanprojekte in NRW immer ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, allen Angehörigen sowie den Kolleg*innen vom Fanprojekt Bielefeld.
Sozialarbeiter_innen von zehn Fußball-Fanprojekten in Nordrhein-Westfalen beraten ab sofort auf www.fan-support.de bei Problemen auf der Arbeit, in der Schule, in der Familie sowie mit Substanzkonsum, Suchterkrankung oder Glücksspielsucht. +++ Die Initiatoren möchten jugendliche Fans und junge Erwachsene in ihrer Lebenswelt erreichen. +++ Das Portal ist eine Initiative des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte in NRW e.V. (LAG NRW e.V.).
Köln / Aachen / Bochum, 4. März 2022 – Die Expert_innen stehen den ratsuchenden Fußballfans anonym bei Alltags- und Suchtproblemen auf zwei Wegen bereit: Die Mail-Beratung ist jederzeit ohne Anmeldung möglich. Die Beratung per Chat findet nach Registrierung und vorheriger Terminbuchung auf dem Portal live statt. Zudem werden über das Portal Informationsveranstaltungen gestreamt: So findet am 22. März 2022 die Veranstaltung „Fußball – Ultras – Männlichkeit“ statt. Hintergrundinformationen zu Fankultur und Lebenswelt von Fußballfans gibt es unter dem Menüpunkt „Wissen“. Das Angebot wird fortlaufend erweitert. Die beratenden Sozialarbeiter_innen aus den Fanprojekten in Köln, Düsseldorf, Leverkusen, Aachen, Wuppertal, Gelsenkirchen (Schalke), Dortmund, Duisburg, Essen und Paderborn sind in motivierender Gesprächsführung sowie Onlineberatung geschult. Die Implementierung des Beratungsportals wird durch das Deutsche Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) wissenschaftlich begleitet. (mehr …)
Fanprojekte in Zusammenarbeit mit Fußballvereinen gewinnen zunehmend an Bedeutung – allein, es fehlt an der umfassenden Dokumentation und Analyse der Bedeutung für die Soziale Arbeit. Das ändert sich mit diesem Band: Gänzlich neu ist dabei die »Doppelperspektive« der Beiträge, die zum großen Teil von Praktiker*innen und Akademiker*innen gemeinsam verfasst wurden. Dabei beschäftigen sich die Beiträger*innen weitreichend mit der Arbeit der Fanprojekte und zugehörigen Themen, etwa Gewaltprävention, Unterstützung von Fans, Bildungsarbeit, antisexistischer Arbeit, aber auch Methodenkritik und Burn-out/Belastung der Mitarbeiter*innen. Inhaltlich teilt sich das Buch in vier Bereiche mit jeweils folgenden Beiträgen: (mehr …)
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte e.V. (kurz LAG) in Bochum ist eine unabhängige Fachorganisation zur Förderung von Sozialarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen Fußballfans auf nordrhein-westfälischer Landesebene und stellt ein Forum für die Zusammenarbeit, den Informationsaustausch und die fachliche Meinungsbildung ihrer Mitglieder dar. Sie vertritt die gemeinsamen Interessen der Vereinsmitglieder und beteiligt sich an der sozial-, jugend- sowie fachpolitischen Diskussion über die soziale Arbeit für und mit jungen Fußballfans.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte e.V. in Bochum sucht zum 15.01.2022 eine
sozialwissenschaftliche Fachkraft (m/w/d)
(100%/ Eingruppierung TVL-NRW nach Qualifikation)
für die Koordination und Durchführung des dreijährigen Projektes
„Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW“ (MeDiF NRW).
(mehr …)
Antisemitische Beschimpfungen, Bedrohungen und gewalttätige Übergriffe gegen jüdische und nicht-jüdische Vereine, Spieler_innen und Fans sind sowohl im Profifußball als auch im Amateursport kein neues Phänomen. Nachhaltige und vorbeugende Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus sowie Forschung, die zur Aufklärung und Weiterentwicklung von Bildungsangeboten beitragen, sind bisher allerdings nur vereinzelt vorhanden.
Das Projekt „Wer gegen wen? Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude’ im Fußball“ der Gedenkstätte Bergen-Belsen und des World Jewish Congress setzte in der Projektphase zwischen Mai und Dezember 2020 an diese Lücke in der Forschung und Praxis an. In dem Projekt wurden Expert_innen in Niedersachsen befragt, inwiefern sie Antisemitismus im Untersuchungsfeld beobachten und welche Maßnahmen zur Prävention sie einsetzen bzw. welche sie für bedarfsgerecht halten.
Für das Projekt kooperierten im Jahr 2020 die Gedenkstätte Bergen-Belsen und der World Jewish Congress, der das Projekt auch finanziell unterstützte. Ansprechpartner in der Gedenkstätte Bergen-Belsen ist Raimund Lazar, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Begegnung. Die LAG Fanprojekte NRW war ständiges Mitglied im Projektbeirat. Handlungsempfehlungen_zum_Vorgehen_gegen_Antisemitismus_im_Fussball(1)
„Under feminist construction“ lautet das diesjährige Motto der feministischen Aktionswochen in Bochum, denn die geschlechtsspezifische Einteilung in bezahlte Produktionsarbeit und unbezahlte Reproduktionsarbeit ist ein wesentlicher Pfeiler des Kapitalismus. Under feminist construction – denn Feminismus ist Arbeit! Er ist ein vielschichtiger progressiver Prozess mit Ecken und Kanten und eine große Baustelle mit Herausforderungen. Jedoch ist er eine Baustelle, die nicht stillsteht, sondern auf der ständig kleine und große Errungenschaften zu verzeichnen sind. Under feminist construction – denn wir möchten zu feministischer Selbstkritik ermutigen.
Euch erwarten Vorträge zu den Themen Care-Arbeit, Sexarbeit, Streik, Revolution, Elternschaft, equal pay, verschiedene Skillsharing-Workshops und vieles mehr.
Auch in diesem Jahr beteiligt sich die LAG Fanprojekte NRW mit einem Angebot:
In der letzten Männerbastion – Frauen und Teilhabekämpfe im Fußball Ein Onlinevortrag von Alina Schwermer am 24.3.21 um 19:00 Uhr:
Frauen haben sich in den letzten siebzig Jahren immer mehr Teilhabe im Fußball (zurück) erkämpft, doch ihre Rolle in den organisierten Strukturen, bei der Gelderverteilung und in der öffentlichen Wahrnehmung ist weiterhin marginal. Die Eingliederung in die Männerverbände degradierte sie zum Anhängsel. Ein zarter Aufbruch der vergangenen Jahre steht einem drohenden Rückfall durch Covid gegenüber. Wohin aufbrechen also? Was aufbrechen? Etwas Eigenes machen? (mehr …)