Aktuelles
Bochum, 01. Oktober 2020: Ob in Kunst, Literatur oder Kino – Fußball und Kultur sind mittlerweile ein eingespieltes Duo. Vom 6. bis 21. Oktober 2020 präsentieren die Fanprojekte in Nordrhein-Westfalen insgesamt 33 Veranstaltungen, verteilt auf das gesamte Bundesland.
Kulturveranstaltungen sind fester Bestandteil der Fanprojektarbeit, um jugendliche Fans zur Erweiterung ihres Fußballhorizonts anzuregen. Mit den Fußballkulturtagen NRW schaffen es die sozialpädagogischen Fanprojekte auf nordrhein-westfälischer Landesebene erneut, den Themen, die ansonsten in der medialen Betrachtung des Fußballs eher unterrepräsentiert sind, eine gewisse Öffentlichkeit zu geben.
„Erinnern heißt handeln“ heißt der Leitsatz, der sich auf den Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltungsreihe bezieht. Viele Standorte präsentieren Angebote im Bereich der Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit und stellen somit einen Bezug zum Fußball sowie zur Gegenwart dar. Dafür wird sich verschiedener Formate bedient, so gibt es Vorträge, historisch-politische Stadtrundgänge, Filmbeiträge und sogar eine Tour mit dem Rad.
(mehr …)
Im Rahmen eines intensiven Austausches zwischen Verteter*innen der Fanbeauftragten der Vereine sowie den sozialpädagogischen Fanprojekte ist ein Leitbild zur Prefessionalisierung der Zusammenarbeit entstanden. In diesen Prozess waren neben der Koordinationsstelle der Fanprojekte auch die beiden Spitzenverbände DFB und DFL sowie Vertreter*innen der Wissenschaft involviert.
EMPFEHLUNGEN FÜR EINE GELINGENDE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN FANBEAUFTRAGTEN UND FANPROJEKTEN
Die professionelle Fanarbeit im deutschen Fußball besteht aus zwei Säulen, den Fanbeauftragten der Clubs / Vereine und den sozialpädagogischen Fanprojekten als unabhängige Einrichtungen
der Jugendhilfe. Ihre Angebote bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Fanarbeit.
Die Fanbeauftragten sind die Ansprechpartner der Clubs / Vereine für alle Fans und Zuschauer*innen und als solche die zentrale Instanz für den Dialog und die Vermittlung zwischen Verein und dessen Fans. Sie sind als Expert*innen in vereinsinterne Prozesse eingebunden. Ihnen obliegt eine Vielzahl von Aufgaben im Gesamtkontext der operativen und präventiven Maßnahmen eines Spiels. (mehr …)
8. September 2020, 18.30 Uhr in der Gymnastikhalle des SV Eintracht Dorstfeld, Am Wasserfall 26, 44149 Dortmund (Zugang ist über die Schulhöfe der Fine-Frau-Grundschule und der Martin-Luther-King-Gesamtschule möglich)
(Sport)vereine sind ein wesentliches Element von Zivilgesellschaft und leisten ein wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration – so auch in Dorstfeld. Doch zugleich sehen sich Sportvereine auch immer wieder mit Rechtsextremen konfrontiert, sei es als Mitglieder, durch Unterwanderungsversuche oder aber auch als Zuschauer*innen bei Sportveranstaltungen. Neben der Frage, wie politisch Sportvereine sein können und müssen stellt sich die praktische Herausforderung mit dem Umgang mit Rechtsextremismus. Welche Strategien und präventiven Maßnahmen können Sportvereine hier verfolgen, was hat sich als hilfreich erwiesen? Und welche Rolle kommt Vereinen in der Bekämpfung des Rechtsextremismus sowie diskriminierender Haltungen zu?
Diese und weitere Fragen wollen wir zusammen mit Patrick Arnold (Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V. ) und Gundolf Walaschewski (Präsident des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen) im Rahmen von »Dorstfeld im Gespräch« diskutieren. (mehr …)
Ob auf dem Bodensee, der Ruhr oder der Ostsee – immer mehr Stehpaddler tummeln sich auf hiesigen Gewässern und genießen das Gefühl, inmitten der Natur förmlich schwerelos über das Wasser zu gleiten. Stand Up Paddling, kurz SUP genannt, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten vom Geheimtipp wassersportbegeisterter Insider zum Breitensport für alle Altersklassen entwickelt. Wirklich neu ist das Paddeln im Stehen allerdings nicht, finden sich doch in zahlreichen Kulturen weltweit Belege dafür, dass Menschen seit Jahrhunderten kleine Flöße oder Kanus dazu nutzen, um sich stehend mithilfe eines Paddels oder einer Stange auf dem Wasser fortzubewegen. Das Stand Up Paddling im heutigen Sinn soll angeblich seine Ursprünge auf Hawaii haben, als dort Mitte des letzten Jahrhunderts das Surfen boomte. Um einen besseren Überblick über den Wellengang und ihre Schüler zu haben, stellten sich die Surflehrer aufrecht auf ihre Bretter. Unter Zuhilfenahme eines Paddels war es ihnen zudem möglich, sich schnell zwischen Ufer und den wellenbrechenden Riffen hin- und herzubewegen. Ab Ende der 1990er Jahre entwickelte sich das Stand Up Paddling schließlich zu einer eigenständigen Sportart. Erste Wettkämpfe wurden initiiert und spezielle Boards für die unterschiedlichen Gewässerarten konstruiert. Zeitgleich begann es sich im Freizeitsport zu etablieren, wo es in den letzten Jahren einen regelrechten Boom auslöste. Denn um SUPler*in zu werden, braucht es abgesehen vom Equipment nicht viel: nur den Mut, sich mit einem Paddel in der Hand auf ein Board zu stellen. Das Paddel, das abwechselnd auf beiden Seiten eingetaucht wird, sollte dabei stets so eingestellt sein, dass es um eine Blattlänge die eigene Körpergröße überragt. Die Füße platziert man hüftbreit auf Höhe des mittig am Board sitzenden Griffs, die Beine sind leicht gebeugt und schon kann es losgehen. Und wenn einen der Gleichgewichtssinn doch mal verlässt, geht man halt baden.
Physical distancing auf dem Wasser
Wer jetzt glaubt, SUP sei nur ein Sport, bei dem man fernab des Alltags die Natur genießt, während man sich allein oder in der Gruppe gemächlich fortbewegt, der irrt gewaltig. Rennen über kurze oder lange Distanzen oder Geschicklichkeitsspiele, bei denen herausfordernde Aufgaben von den gegen einander antretenden Mannschaften zu bewältigen sind, erfordern ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Koordinationsvermögen, sorgen aber auch für jede Menge Spaß und Action und fördern nicht zuletzt den Teamgeist. „Außerdem ist SUP coronatauglich“ berichtet Patrick Arnold – „und das macht es einmal mehr zum Sport dieses Sommers. Aufgrund der Ausmaße des Boards bleibt nämlich der geforderte Abstand zu anderen Personen auf dem Wasser stets gewahrt.“ (mehr …)
Covid-19 hat die Welt aktuell mit seinen negativen Auswirkungen in vielen Bereichen fest im Griff, die Konsequenzen auf die mobile Jugendarbeit mit Fußballfans sind aktuell noch nicht absehbar. Grundvoraussetzung für eine gelingende Jugendarbeit war in der Vergangenheit stets ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen allen in die Fanarbeit involvierten Personen, Grundlage dafür ist neben vielen weiteren Faktoren vor allem ein belastbarer persönlicher Kontakt. Dieser ist aktuell massiv eingeschränkt, diesen Beschluss der Entscheidungsträger*innen finden wir richtig und nachvollziehbar.
Viele Personen und Institutionen müssen die praktische Arbeit aktuell an die neuen Voraussetzungen anpassen, das gilt auch für die sozialpädagogischen Fanprojekte, die den Umgang mit der Krise vielerorts gut meistern und bereits neue Angebotsformate entwickelt haben. Einkaufshilfen, online-basierte Seminare, Lesungen, Quizrunden – die Angebotspalette ist breit und vielfältig, aber auch die Einzelfallhilfe findet nach wie vor statt, den Nutzern der Angebote stehen verschiedene Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung.
Zur Unterhaltung sowie zur Inspiration haben wir für Euch ein kleines Tutorial erstellt, in dem erklärt wird, wie man relativ einfach eine Mund-Nasen-Maske nähen kann. Diese Maske ist bzw. ersetzt kein medizinisches Produkt, dennoch hilft sie dabei, die Verbreitung der eigenen Viren einzuschränken, zudem stärkt sie das subjektive Sicherheitsempfinden in der Krise.
Bleibt zu Hause, nutzt die Zeit sinnvoll, denkt an Eure Mitmenschen und bleibt gesund.
Sozialpädagogische Fanprojekte haben einen bildungspolitischen Auftrag. Dieser leitet sich aus der Arbeitsgrundlage, dem SGB VIII ab, in welchem der Gesetzgeber folgendes formuliert: „Zu den Schwerpunkten der Jugendarbeit gehören: 1. außerschulische Jugendbildung mit allgemeiner, politischer, sozialer, gesundheitlicher, kultureller, … Bildung“, unter Punkt 5. wird darüber hinaus die „internationale Jugendarbeit“ explizit erwähnt.
Auch das „Nationale Konzept Sport und Sicherheit“ (NKSS) legt sich bezüglich der Aufgaben und Ziele der sozialpädagogischen Fanarbeit eindeutig fest und nennt neben der Gewaltprävention, die Vermittlung humanitärer und demokratischer Prinzipien sowie vor allem das Engagement gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und Antisemitismus. (mehr …)
Leider ist es zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich für uns, die Bundestagung der BAG der Fanprojekte in Wuppertal durchzuführen. Lange haben wir uns an Strohhalme geklammert, gerade auch weil wichtige Themen besprochen werden sollten, aber Vorgaben und vor allem der klare Menschenverstand machen uns einen Strich durch die Rechnung.
Aktuell befinden wir uns in Gesprächen mit dem Fanprojekt Wuppertal und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, die Tagung ggfs. im kommenden Jahr zu wiederholen.
Über den nachfolgenden Link könnt Ihr Euch bei Interesse das Programm angucken, an dieser Stelle möchten wir uns ausdrücklich bei allen Referent*innen für das Verständnis bedanken, wir freuen uns auf eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit im Netzwerk der sozialpädagogischen Fanprojekte.
Programm:programmheft-bag-tagung-Absage
Auch dieses Jahr sind wir wieder Teil der feministischen Aktionswochen in Bochum, wir beteiligen uns mit einem Filmbeitrag, um auf die Diskriminierung von Frauen im Zuschauer*innensport Fußball aufmerksam zu machen, die Teilnahme ist kostenlos, alle Interessierten* sind herzlich eingeladen:
Hier findet Ihr das komplette Programm: Link
(mehr …)
Fußball ist ohne Zweifel gesellschaftlich relevant. Er ist geschichtlich und ökonomisch für viele Akteur_innen bedeutsam. Er beschäftigt das politische und das juristische System, mit ihm werden metaphorisch und symbolisch gesellschaftliche Analogien gezogen.
Längst hat sich eine sozialwissenschaftliche Forschungsdisziplin etabliert, die beispielsweise über die Themen Fußball-Fans und Fankultur, aktive Fußballer_innen und Teams gesellschaftliche Phänomene in ihren fußballspezifischen Ausprägungen beleuchtet. In einem prominenten Narrativ des Fußballes wird betont, die „schönste Nebensache der Welt“ sei offen, integrativ und vielfältig.
Auch jugendkulturell sind die Fantypen und Gesellungsformen auf den Tribünen von besonderem Wert. Das Stadion kann insgesamt als ein spezifischer Ort verdichteter gesellschaftlicher Konstellationen betrachtet werden. (mehr …)
Turnusmäßig trafen sich die NRW Fanprojekte Anfang Dezember zur Klausurtagung im DGB-Jugendbildungszentrum in Hattingen. MitarbeiterInnen aus fünfzehn Standorten kamen zum fachlichen sowie kollegialen Austausch zusammen. Am ersten Tag bot die LAG-Fachstelle im Rahmen zweier Workshops die Möglichkeit, sich zu den Themen „Professionalisierung von Gewalt als neue Herausforderung in der aufsuchenden Jugendsozialarbeit“ und „Konfliktmanagement – Umgang mit schwierigen Menschen“ fortzubilden.
Organisiert wurden die Workshops von der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW, durchgeführt unter anderem in Zusammenarbeit mit Robert Claus von der KoFaS (Kompetenzgruppe für Fankulturen & Sport bezogene Soziale Arbeit) sowie Solmund Schnell. Abgerundet wurde das Programm mit einer abendlichen Gesprächsrunde zum Thema „Welche Awarenesskonzepte braucht der Fußball“, dieser Beitrag wurde u.a. von LAG-Vorstandsmitglied Miriam Hamid-Beißner vom Fanprojekt Bielefeld organisiert.
Am zweiten Tag fand die Sitzung des Westverbunds der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG-West) statt.